Nachdem ich heute diesen Bericht über Thilo Sarrazin gelesen habe, wollte bei mir einfach keine Empörung aufkommen. Warum fragt sich der Leser jetzt zu Recht. Das liegt daran, dass ich diese Art zu denken in Deutschland schon seit Langem erkannt und erlebt habe. Es gibt in Deutschland, auch wenn viele das nicht anerkennen und zugeben möchten, einen unterschwelligen Rassismus, der in der Mitte der Gesellschaft fest verankert ist.
Sarrazin ist der Fehler unterlaufen, dass Ganze öffentlich zu äußern. Es wundert mich auch nicht, dass diese Aussage von einem SPD-Politiker kommt. Die Mehrheit der CDU und auch FDP-Sympathisanten denkt sowieso genauso wie er, wenn es um Ausländer in Deutschland geht. Aber auch in der SPD, ja selbst bei der Linken und den Grünen (zugegeben bei den Grünen sind diese Leute wirklich in der absoluten Minderheit), gibt es Menschen die so denken. Für mich ist diese Aussage ein absoluter Skandal.
Sarrazin hat unter anderem folgendes von sich gegeben:
"Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate." Und: "Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert."
Abgesehen davon, dass diese Aussage absolut rassistisch ist und hochbeleidigend für Türken sowie für Kosovaren ist sie natürlich auch noch falsch. Herr Sarrazin scheint nicht besonders gebildet zu sein. Zumindest scheint er keine Ahnung von Geschichte und Geopolitik zu haben. Das Kosovo war schon immer albanisch. Die Albaner sind Nachfahren der Illyrer und damit eines der ältesten Völker Europas. Sie waren auf dem Balkan, lange bevor die Serben und andere slawische Stämme aus Russland in den Balkan einfielen.
Abgesehen von dieser Falschaussage, muss es jedem hart arbeitenden Türken, Albaner, Araber, etc. wirklich weh tun solche Aussagen zu lesen. Im Grund genommen werden sie als Halbwilde bezeichnet, die faul sind, keine Gesetze einhalten, Terroristen auf die Welt bringen ("ständig kleine Kopftuchmädchen produziert") und auf Kosten der Deutschen leben.
Wenn das die Leitkultur sein soll an der sich Immigranten orientieren sollen, dann kann ich nur hoffen, dass nicht ein einziger Ausländer das "Ziel" erreicht das "Niveau" dieser sogenannten Leitkultur zu erreichen.
Armes Deutschland, auch nach so vielen Jahren scheinen viele Leute nichts aus Ihrer Vergangenheit gelernt zu haben.
P.S.: Um meiner These einen weiteren Beweis anzuführen, poste ich hier das Ergbenis einer Umfrage bei der Welt.
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Das nenne ich doch eine deutliche Sprache!!!
Die gesellschaftspolitische Durchschlagskraft des "neuen" Begriffes "Kopftuchkinder-Produzenten" ist der Hammer... Wenn man sich das einmal in den Ohren zergehen läßt, kann man erahnen, welche Irrungen im Hirn von Sarrazin vorgehen...
AntwortenLöschenTraurig aber wahr, und so jemand ist im Vorstand der Deutschen Bundesbank. Das zeigt wie der Großteil der "deutschen Elite" denkt.
AntwortenLöschenNun ist Gottseidank die "Welt" ja nicht Deutschland sondern nur die Bildzeitung für Besserverdienende mit einem etwas höheren Schulabschluss wie der von Bildzeitungslesern. Hhmmm... diese meine Aussage war jetzt aber auch irgendwie diskriminierend...
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